Präsentation

Das 1968 als Kulturverein (lt. Gesetz 1901) in Ferrières gegründete Museum des Protestantismus ist seit August 2010 für Besucher geöffnet. Es befindet sich in einem modernen Gebäude im Ortsteil La Ramade der Gemeinde Ferrières im Departement Tarn. 

Das Museumsprojekt wurde mit Unterstützung des Gemeindeverbandes Vals et Plateaux des Monts de Lacaune, des Conseil Départemental du Tarn, der Region Occitanie, des Staates und der Direktion der Französischen Museen durchgeführt.

Das Museum befindet sich in den Bergen von Lacaune unweit der Städte Castres und Mazamet. Es gehört zu einer Reihe von Museen des Protestantismus in den von der Reformation besonders geprägten Regionen Poitou, Béarn, Languedoc, Vivarais, Dauphiné  und Elsass.

Das Museum ist dem französischen Protestantismus mit seiner regionalen Bedeutung gewidmet. Die Thematik richtet sich jedoch an Besucher aller Konfessionen oder Nichtgläubige. Die Geschichte der protestantischen Minderheit führt zu den weiteren Herausforderungen der Gesellschaft wie Pluralismus, Toleranz und landesweitem religiösem Nebeneinander. Daraus entstand die chronologische Entwicklung der Thematik des Museums: Von der Reformation zur Laizität

Der Laizismus nach französischem Vorbild ist weder eine Ausnahme noch ein Modell. Er ist das Resultat der sehr langen Geschichte Frankreichs, in der Protestanten seit jeher eine bedeutende Rolle spielten.

Das Museum in Ferrières gibt einen Überblick über das Verhältnis zwischen einer Nation und einer religiösen Minderheit. Die letzte Botschaft am Ende der Museumsbesichtigung fordert die Besucher auf, alle Religionen, Glaubensrichtungen und Irreligiosität der Welt zu respektieren.

Nicht als Befehl sondern als ein Versprechen.

Leitsätze des Museums

Gegebenheiten der Religion

Tatsachen sind festzustellen oder zu beobachten, aber an sich sind sie neutral. Jeder kommentiert oder interpretiert nach eigenem Empfinden. Dieser Grundsatz gilt auch für religiöse Gegebenheiten ohne eine besondere Religion zu privilegieren. Es geht vielmehr darum das kulturelle und historische Erbe zu vermitteln.

Beispiel : Das Massaker der Bartholomäusnacht von 1572 ist eine religiöse historische Gegebenheit. Die Analyse und Interpretationen über Ursache und Folgen liegen im Ermessen eines jeden Einzelnen.

 

Der Laizismus

Die Laizität beruht auf dem Gesetz von 1905, das den Grundsatz der Neutralität des Staates gegenüber den Religionen beinhaltet. Der Staat bevorzugt keine und greift nicht in ihre Organisation ein.

Im Gegensatz zu weit verbreiteten Vorstellungen bedeutet Laizismus nicht die Ablehnung der Religionen, sondern die Achtung der Gläubigen und Nicht-Gläubigen.